Rheinquerung bei Altrip – Stoppt den Verkehrssozialismus

Wolfgang Taubert
Stadtrat im Gemeinderat

Die Rheinquerung muss höchste Priorität im Bundesverkehrswegeplan erhalten und das Bauvorhaben endlich in absehbarer Zeit verwirklicht werden.

Nun ist es tatsächlich geschehen: in Richtung Kurt-Schumacher-Brücke ist die Straße gesperrt. Das Versagen der jahrzehntelangen Wahlgewinner beiderseits des Rheins ist nun für den letzten sichtbar. Steuern rauf – Infrastruktur vernachlässigen.  Sie sind mit verantwortlich für diesen Zustand. Sie haben entweder gewählt oder die Wahlen boykottiert. Das ist Ihr Resultat.

Seit den 60iger Jahren ist die Notwendigkeit erkannt, dass die Metropolregion im Süden von Mannheim eine weitere Rheinquerung benötigt. Die Maßnahme war bereits planfestgestellt. 2008 vertrat der heutige Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages und damals Rheinland-Pfälzische Minister Hendrik Hering (SPD) die Auffassung, dass die Brücke bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes als „vordringlich“ anzumelden und einzustufen sei.

Es wurden vielfach Gutachten in Auftrag gegeben, die immer wieder den hohen Kosten/Nutzenfaktor (8,8) einer Querung belegen, denn die immer weiter steigenden Verkehrszahlen über den Rhein müssen kompensiert werden. Die Verkehrsprognosen bis 2020 sprechen eine deutliche Sprache. Die Adenauer Brücke und die Schumacher Brücke sind schon seit langer Zeit überlastet und auch marode. Die LKW-Sperren sprechen eine deutliche Sprache. Vielleicht müssen die bald einen Umweg über die gerade sanierte Schiersteiner Brücke fahren?

Es ist nützlich für die Umwelt, wenn tausende Pendler und auch gewerblicher Verkehr nicht mehr die weiten Umwege inklusive Stau. Lärm-Emission und unnötiger Abgase fahren müssen. Es wurde damals errechnet, dass die Innenstadt täglich auf beiden Brücken um allein schätzungsweise 1.700 LKW und über 21.000 PKW entlastet würde. Wie fahren die heute? Die Rheinquerung Altrip würde schätzungsweise von über 30 Tausend Fahrzeugen / 24 h genutzt. Die Tatsache, dass man von täglich 30.000 Nutzern der Rheinquerung Altrip ausgehen kann ist eigentlich der Beweis dafür wie notwendig die Ost-West-Achse ist.

Für die Rheinquerung spricht weiter:

  • Verringerung der täglichen volkswirtschaftlichen Stauschäden
  • Fehlende Alternativvorschläge. Reflexartige Ablehnungen sind keine Lösungen für die zigtausend Pendler, die täglich auf den beiden Innenstadtbrücken im Stau stehen oder auch auf der zwischenzeitlich auf Jahre gesperrte Salierbrücke über den Rhein bei Speyer keine Alternative haben. Hier fehlt eindeutig eine weitere Brücke.
  • erhebliche Verringerung der täglichen Pendlerzeiten im Berufsverkehr für tausende von Pendlern
  • erhebliche Verkürzung des Pendlerwegs im Berufsverkehr für tausende von Pendlern
  • Verringerung von Unfällen, z.B. Auffahrunfällen bei Stauungen
  • Entlastung unserer Innenstädte MA/LU von täglichem Durchgangsverkehr, Entlastung der Menschen von Stress
  • Verringerung des Feinstaubs in der Stadt
  • Lückenschluss. Die A 65 ist praktisch bis auf wenige Kilometer an den Rhein gebaut. Auf baden-württembergischer Seite führt die doppelspurige B38 ebenso bis an den Rhein. Damit wäre eine effektive Umgehung des Ballungsgebietes Mannheim/Ludwigshafen, der Autobahnring endlich vollständig. Die ganzen Gemeinden in der Vorderpfalz wären somit an das Mannheimer Autobahnnetz (Neckarauer Kreuz, Mannheimer Kreuz) direkt angeschlossen.

Die MfM (Mittelstand für Mannheim) ist sich der ökologischen Kosten und möglicher Umweltrisiken bewusst und regt eine umweltverträgliche Lösung, wenn möglich und finanziell darstellbar, an. In Anbetracht der trotz riesiger Steuereinnahmen immer leeren Kassen und der Verschuldung der Gemeinden kommt eine Tunnellösung wegen der immensen Kosten jedoch nicht in Betracht.

2011 beschloss der Gemeinderat der Stadt Mannheim den höchsten Gewerbesteuerhebesatz in Baden-Württemberg. Die MfM fordert, dass sich diese hohe Gewerbesteuer in Mannheim auch in einer angemessenen Infrastruktur in Mannheim wiederfindet. Zwei Rheinbrücken, noch dazu im derzeitigen Zustand, sind zu wenig und lassen diese zum „Nadelöhr“ werden. Im Mittelalter war man da vermutlich schon weiter.

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